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Die Gründe der Gründer

Welche Faktoren begünstigen oder behindern den Weg ins Unternehmertum? Und was kennzeichnet den unternehmerischen Habitus? Eine Studie liefert Antworten.

Gründe der Gründer Unsplash / Alice Achterhof / CC0

Unsplash / Alice Achterhof / CC0

Startup-Förderprogramme haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz Hochkonjunktur, und auch ansonsten herrscht kein Mangel an Kursen, Modulen und Beratungsstellen für Gründungswillige. Trotzdem machen sich nur rund zwei Prozent der Studierenden vor oder während ihrer Hochschulausbildung und weitere zwei Prozent nach dem Studium selbständig. Woran liegt das? Und welcher Habitus, welche Grundhaltung zur Welt fördert den Weg ins Unternehmertum?

Dieser Frage ging die Initiative Smart-up, die ebenfalls gründungswillige Studierende fördert und coacht, in einer Studie nach. Auch an der Hochschule Luzern, wo die Initiative angesiedelt ist, nutzen nur 3 bis 5 Prozent der Absolventen das Angebot. Die Studie befragte Studierende, die schon während ihres Studiums selbständig tätig waren, um herauszufinden, was den „unternehmerischen Habitus“ ausmacht, der es ermöglicht, Neues zu schaffen und Risiken einzugehen, um selbständig unternehmerisch tätig sein zu können. Thomas Loer, einer der Leiter der Studie, kennzeichnet diese Haltung mit einem Wort: Freimut.

Die Ergebnisse zeigen, dass primäre Voraussetzungen wie Herkunft, Kindheit und Schulerfahrungen zentral sind für die Ausbildung eines unternehmerischen Habitus. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die betreffenden Studierenden aus Unternehmerfamilien stammen müssen. Zentral ist die frühe Erfahrung, kreativ tätig sein zu können und darin unterstützt zu werden. Auch Gelegenheiten, eine eigenständige Haltung zur Welt ausprägen zu können, sind von großer Wichtigkeit – ein prominentes Beispiel dafür ist etwa Robert Bosch.

Bemerkenswert ist, dass nach Einschätzung der Befragten zwar Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung und Unterstützung an Hochschulen gesucht, diese aber nur teilweise gefunden werden. Als wichtig für die berufliche Entwicklung erfahren wurden der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Auseinandersetzung mit Dozierenden, die als Persönlichkeiten wahrgenommen werden. Entscheidend für das Gelingen von Projekten selbständiger Erwerbstätigkeit – und oftmals herkunftsabhängig – sind die finanzielle und persönliche Risikobereitschaft. Angst vor Rückschlägen oder Konkurs sind wichtige Gründe, den Schritt in die Selbständigkeit gar nicht erst zu wagen.

Auch fehlende betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse spielen eine Rolle, wenn auch keine zentrale. So zeigt die Studie, dass Studierende oft an fehlenden Beziehungen und Kenntnissen in Rechnungswesen und Marketing scheitern, obwohl im Laufe des Studiums und kurz danach bei vielen Studierenden gute Geschäftsideen vorhanden sind. Die Erfolgsaussichten sind oft bescheiden, daher sind gerade in Feldern mit hoher Motivation unterschiedlichste individuelle Lebenswege festzustellen, oft in Kombination verschiedener Erwerbstätigkeiten: Lehrerin oder Angestellter als Broterwerb, daneben eine eigene Band, eine Beratungsfirma oder ein Atelier, was alleine zum Überleben nicht ausreichen würde.

Megatrends

Überraschenderweise ist insbesondere an den nicht wirtschaftlich geprägten Bereichen der Hochschule Luzern, etwa Musik oder Design & Kunst, eine Tendenz zu selbständiger Berufsausübung auszumachen, wenn auch oft im kleinen Rahmen. Der innere Antrieb nach autonomer Berufs- und Lebensgestaltung ist dort besonders stark – allerdings weniger finanziell als vielmehr gegenstandsbezogen, oft auch im Sinne einer „Berufung“. Die Motivation war meist schon vor dem Studium da, sonst wäre dieser Weg gar nicht erst gewählt worden. Ausgerechnet Absolvierende aus dem Bereich der Wirtschaft sind eher zurückhaltend in Bezug auf Pläne zur selbstständigen Erwerbstätigkeit. Das mag damit zusammenhängen, dass Wirtschaft als Disziplin oft mehr als Mittel zum Zweck gesehen wird denn als innere Berufung.

„Vor dem Hintergrund dieser ersten Erkenntnisse sollten Hochschulen die Durchlässigkeit zwischen künstlerischen und wirtschaftlich orientierten Studiengängen erhöhen“, so Co-Studienleiter Loer. Ebenfalls wünschenswert wären bessere Rahmenbedingungen für den Austausch zwischen Studierenden der verschiedenen Departemente, deren unterschiedliche Talente und Fähigkeiten sich gegebenenfalls bei der Gründung von Unternehmen ergänzen könnten, sowie Alumni-Netzwerke, um den informellen Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung zu fördern.

Von Prof. Dr. Patricia Wolf und Dr. Marianne Rychner