Welcher Trend wird die Zukunft viel stärker prägen, als wir denken?
Der gewaltige Impact der beiden Megatrends Digitalisierung und Demografischer Wandel kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Darüber hinaus kann sich die politische Weltkarte noch einmal stark verändern.
Was ist Ihrer Meinung nach ein überschätzter Trend?
Auch hier gibt es einen langjährigen Favoriten, der immer im Gespräch ist – und doch nicht so schnell Realität wird: Der vermeintlich erschöpfte Vorrat an Erdöl und anderer fossiler Brennstoffe wird immer wieder prognostiziert.
Was wird in unserer Gesellschaft in 20 Jahren anders sein?
Zusammengefasst: älter und bunter – jedenfalls, was unsere deutsche Gesellschaft betrifft. Das eine (Alter) ist unabwendbar – das andere (Unterschiedlichkeit) ist eine große Hoffnung.
In welcher Form beeinflussen Trends Ihre Arbeit?
Trends sind für uns der Nährboden jeglicher Arbeit. Denn wir unterstützen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dabei, sich auf die Zukunft vorzubereiten.
Wann hat Sie ein Trend zum letzten Mal so richtig überrascht?
Das passiert bei großen Gesellschaftsthemen berufsbedingt eher nicht. Bei kleinen (Konsum-)Trends des Alltags dafür andauernd. Wenn ich nicht Vater von zwei Kindern wäre, würde zum Beispiel die Mehrzahl neuer Internetservices komplett an mir vorbeigehen.
Welche Prognose der vergangenen Jahre lag am meisten daneben?
Trendaussagen von der Art „Ende der fossilen Ressourcen“ sind ein prägnantes Beispiel dafür, wie politisch motivierte Wünsche und Forderungen zu Trends verkleidet werden.
Wer ist Ihr Lieblingsdenker zum Thema Zukunft?
Zur Zeit: Jared Diamond zum Thema „Keine Zukunft ohne Herkunft“ und Michio Kaku zum Thema „Phantasie mit Technologie“.
Welche Innovation wünschen Sie sich?
Mehr Zeit zum Lesen, zum Beispiel durch selbstfahrende Autos.
Was treibt Sie zur Verzweiflung?
Borniertheit.
Was gibt Ihnen Anlass zur Hoffnung?
Meine Kinder.