Die lebendige Geschichte und das sinnliche Erleben unseres Essens rücken immer mehr ins Zentrum des Interesses. Der direkte Kontakt mit Händlern und Herstellern wird wieder intensiver gesucht, um ein Gefühl für die Produkte und ihre Erzeugung zu bekommen. Nach Möglichkeit macht man sich in kleinem Maße selbst zum Produzenten, baut etwa Kräuter und Gemüse auf dem Balkon und im eigenen oder dem Gemeinschaftsgarten an. Und die Konsumenten von heute fordern eine Kuratierung des Angebots und Inspirationen, die ihnen optimale Esslösungen ermöglichen, die nicht nur auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind, sondern auch die jeweilige berufliche und private Situation mitberücksichtigen.
Auch wenn alle Menschen naturgemäß mit dem Thema Essen in Kontakt stehen, gibt es Lebensstile, die stärker von Food-Trends profitieren bzw. diese mitprägen:
Urban Matcha
Urban Matchas leben nach dem Grundsatz, dass sich Gesundheit und Genuss nicht ausschließen müssen. Menschen mit diesem Lebensstil suchen vielmehr explizit nach der Fusion dieser vermeintlichen Gegensätze. Es wird die Urban Matchas daher freuen, dass diese Sichtweise auch in der Food-Branche Einzug hält und sich im Trend „Healthy Hedonism“ ausdrückt. Er beschreibt den Abschied von einem rein funktionalen Gesundheitsverständnis, das auf dem Gesetz des Verzichts basiert, und den Beginn einer neuen Ära des gesunden und sinnlichen Genießens.
Zu lange musste vor allem im deutschsprachigen Raum für die Gesundheit Verzicht geübt werden – Healthy Hedonism kommt daher einer kulinarischen Befreiung gleich. Schmackhaftes Plant Based Food und vegane Milch- und Joghurtalternativen sind ebenso
Ich will Stadt und Natur, Genuss und Gesundheit, Familie und Freiheit
auf dem Vormarsch, wie Gerichte aus Esskulturen, in denen Genuss einen höheren Stellenwert einnimmt als etwa in Deutschland: Seien es levantinische Gerichte (vgl. Food Report 2018) oder neu interpretierte Klassiker aus der französischen Bistroküche (vgl. Food Report 2019). Und in Frankreich herrschte – anders als in Deutschland – schon immer die Überzeugung, dass etwas gar nicht gesund sein kann, wenn es nicht schmeckt.
Nun liegt es an den Produzenten, Gastronomen und Händlern, Lebensmittel und Speisen nicht nur mit dem Etikett „gesund“ zu versehen, sondern sie auch mit genussvollen Erlebnissen zu verknüpfen. Vor allem die Gruppe der Urban Matchas, der sich in Deutschland rund sechs Millionen Menschen zugehörig fühlen, werden es ihnen danken.