Zunehmend werden in diesem Prozess auch staatliche Regulierungen diskutiert und von den Konsumierenden eingefordert. Die Idee der Gemeinwohlökonomie bietet dafür konkrete Konzepte an: alternative Wirtschaftsmodelle zur Markt- und Planwirtschaft, die auf Werten wie Vertrauen, Wertschätzung, Solidarität und ökologischer Nachhaltigkeit basieren. Wirtschaftlicher Erfolg wird in der Gemeinwohlökonomie nicht am Umsatz gemessen, sondern an Kriterien wie Lebensqualität, Bedürfnisbefriedigung und Umweltfreundlichkeit. Diese Werte könnten mit dem Gemeinwohl-Produkt gemessen werden, analog zum heutigen Bruttoinlandsprodukt.
Die Next Generation of Business
Als Pioniere in Sachen Postwachstum und Sinn-Ökonomie fungieren im vernetzten Wirtschaftssystem jene Unternehmen, die schon heute nicht mehr nach Profitmaximierung, sondern nach dem Ausbau des sozialen oder ökologischen Nutzens streben. Die Akteure des Social Business rücken gesellschaftliche Probleme in den wirtschaftlichen Fokus, um sie mit neuen unternehmerischen Mitteln zu lösen – eine Idee, die insbesondere bei nachwachsenden Generationen auf Resonanz trifft. Damit werden Märkte gleichsam moralisch aufgeladen, und Marken übernehmen zusehends gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Der neo-ökologische Wertewandel wird den Status von Sozialunternehmen als ernst zu nehmende Business Player weiter etablieren, und durch ihre Vernetzung und Kollaboration wird ihr Impact auf das Wirtschaftssystem in Zukunft stark zunehmen. Heute mag die Vorstellung, dass alle Unternehmen auf Prinzipien von Ethik und Nachhaltigkeit basieren, noch visionär oder sogar abwegig erscheinen. Andererseits sehen wir bereits, dass eine 40-Stunden-Woche für einen als sinnentleert empfundenen Job nicht länger attraktiv ist und dass Geld und Statusobjekte von neuem Luxus abgelöst werden – Zeit, Freiheit, Flexibilität sowie ein individueller Beitrag für Mensch, Tier und Umwelt werden immer wichtiger. In der Sinn-Ökonomie von morgen werden Sozialunternehmen daher nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein.