Skip to content
Willkommen bei uns, einem Team engagierter Zukunftsforscherinnen und Zukunftsforscher, das Organisationen auf ihrer Reise in die Zukunft unterstützt. Unsere Expertise fließt in Publikationen und Modelle ein, während wir Unternehmen bei Vision, Strategie, Innovation und Positionierung beraten. Gemeinsam gestalten wir eine erfolgversprechende Zukunft.

Wir unterstützen Organisationen auf ihrem Weg in die Zukunft. Eine datenbasierte und systemische Anwendung der Zukunftsforschung ist dafür handlungsleitend. Sie mündet in Publikationen, Tools, Trendradaren und in der Beratung zu Vision, Positionierung, Strategie und Innovation.

Gemeinsam in die Zukunft

Vereinbaren Sie einen kostenlosen Termin mit unserem Expertenteam, um zu erfahren, wie das Zukunftsinstitut Ihr Unternehmen transformieren kann.

Entdecken Sie die Themen der Zukunft. Tauchen Sie ein in die Welt der Megatrends und Lebensstile. Oder beschäftigen Sie sich mit konkreten Entwicklungsaufgaben von Organisationen: Strategie, Vision, Kommunikation und Innovation.

3 Trends als Treiber für nachhaltigen Konsum

Welche Subtrends den Megatrend Neo-Ökologie aktuell prägen, wie sie individuelle Konsumentscheidungen verändern und wie ein nachhaltigerer Alltag aussehen kann.

Das fragile Konstrukt unserer Konsumwelt, die lange geprägt war von der unreflektierten, verschwenderischen Nutzung von Ressourcen, hat in seinen Grundfesten zu bröckeln begonnen. In der Sinn-Ökonomie geht es nun um sozialen Mehrwert und Nachhaltigkeit statt um materielles Wachstum und Profitmaximierung. Das erfordert ein Umdenken – nicht nur von Akteuren aus Politik und Wirtschaft, sondern auch auf gesellschaftlicher und individueller Ebene.

So passen immer mehr Menschen ihr Verhalten an, um ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten: Sie kaufen regionales Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt, statt auf überregionale, in Plastik verpackte Alternativen aus dem Supermarkt zurückzugreifen. Sie reduzieren ihren Besitz, verkaufen und verschenken nicht benötigte Kleidung, Möbel und Haushaltsgegenstände. Und statt sich mit dem Auto im Stau zu quälen, nehmen viele inzwischen lieber die Bahn und greifen bei Bedarf auf Carsharing zurück. Die Trends Beyond Plastic, Minimalismus und Zero Waste haben nicht zuletzt im Angesicht aktueller Krisen einen Aufschwung erfahren und treiben im Rahmen des Megatrends Neo-Ökologie nachhaltigen Konsum voran.

Beyond Plastic: Umweltfreundliche Alternativen zum Kunststoff

Dass Einwegprodukte aus Plastik schädlich für die Umwelt sein können und den größten Anteil an der Verschmutzung der Meere haben, hat sich in den vergangenen Jahren fest im Bewusstsein von Gesellschaft und Politik verankert – so ist Einwegplastik in der EU seit Juli 2021 offiziell verboten.

Der Trend Beyond Plastic beschreibt, dass sowohl das Konsumverhalten von Einzelpersonen als auch Umwelt-NGOs und internationale Organisationen wie die UNO den Handel und politische Akteure unter Druck setzen, um langlebige und plastikfreie Alternativen zu finden.

Insbesondere der zunehmende Verpackungsmüll während der Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass eine Abkehr von Plastik in allen Lebensbereichen zwingend notwendig ist. Unternehmen aus verschiedenen Bereichen reagieren auf den Green Pressure – den zunehmenden Druck zum Grünen und Ökologischen – und forschen nach Materialien, die die Robustheit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen besitzen, aber nachhaltig und recyclebar hergestellt werden können. Das estländische Unternehmen Woola nutzt beispielsweise die Reste von Schafswolle, um eine widerstandsfähige, umweltfreundliche Alternative zur klassischen Luftpolsterfolie für die Polsterung von Versandprodukten herzustellen.

Minimalismus: Verzicht als neuer Luxus

Recycling und Upcycling sind wichtige Säulen eines nachhaltigen Konsums. In Berlin hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz bereits 2018 die Zero Waste-Initiative „Re-Use Berlin“ gegründet. Dazu gehört beispielsweise der Re-Use Superstore im Karstadt Hermannplatz in Neukölln, in dem gebrauchte oder upgecycelte Produkte verkauft werden können. Doch angesichts der drohenden Folgen der Klimakrise müssen wir nicht nur schonender mit den Ressourcen umgehen, sondern generell weniger konsumieren.

Postmoderner Minimalismus steht für den bewussten Verzicht und hat zuletzt durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges gewaltigen Auftrieb bekommen. Wir sind auf der Suche nach Klarheit und Ordnung, schaffen nicht nur Platz in unseren Kleiderschränken, sondern auch in unseren Köpfen. Und: Wir wurden zeitweise dazu gezwungen, minimalistischer zu leben, als wir uns am Wochenende nicht mit Freunden im Restaurant treffen konnten oder überlegen mussten, ob wir lieber ins Kino oder Theater gehen wollen. In der Folge haben wir uns auf unser grundlegendes menschliches Bedürfnis nach Nähe und Verbundenheit fokussiert, der zwischenmenschliche Austausch war wichtiger als die Frage, wo und wie wir uns treffen.

Diese neu entdeckte Freude an den kleinen Dingen im Leben, die Abkehr vom Materialismus und die Reduktion des Besitzes hat sich in einem neo-ökologischen Mindset festgesetzt. Auf etwas verzichten zu können, steht für Luxus und Lebensqualität und löst den Besitz als Statussymbol ab. Davon profitieren auch Sharing-Angebote, die es uns nicht nur erlauben, unseren persönlichen Besitz zugunsten eines gemeinschaftlichen Besitzes zu reduzieren, sondern auch das Wir-Gefühl innerhalb einer Community stärken können – denn die Sharing Economy lebt von Verbindungen.

Zero Waste: Kampf gegen die Müllflut

Eng verwandt mit dem Trend zu Minimalismus ist auch der Trend Zero Waste, der das Ziel hat, den Abfall, der durch Konsum anfällt, durch Wiederverwendung von Produkten, Recycling von Rohstoffen und bewussten Konsum auf Null zu reduzieren. Denn unsere Wegwerf-Gesellschaft stößt immer erkennbarer an ihre Grenzen. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie wurden in Deutschland pro Person 78 Kilogramm Verpackung eingesammelt – das waren 6 Kilogramm mehr als im Jahr zuvor. In Zeiten von Homeoffice und Ausgangssperren waren das Abendessen, das wir uns vom Italiener um die Ecke nach Hause liefern ließen, oder die Hose, die wir aus Langeweile im Onlineshop bestellt haben, die Highlights unseres Tages.

Hat die Pandemie also alle Anstrengungen für einen müllfreien Konsum zunichte gemacht? Im Gegenteil: Die Pandemie hat gezeigt, dass Menschen und ganze Gesellschaften dazu in der Lage sind, schnell ihr Verhalten anzupassen.

In einer Studie des Wuppertal Instituts sagte die deutliche Mehrheit der Befragten (62 Prozent) aus, infolge der Pandemie zumindest teilweise bewusster nachhaltig handeln zu wollen. Und rund zwei Drittel (67 Prozent) achteten der Umwelt zuliebe darauf, Müll zu vermeiden. Indem uns übermäßiger Konsum bewusst wurde und wir neue Verhaltensweisen ausprobieren konnten, hat sich die Corona-Pandemie zu einem Treiber für nachhaltigen Konsum entwickelt. Gerade dort, wo das Problem am größten wird, wachsen Gegenbewegungen am stärksten – und so werden gerade Länder, in denen eine Recycling-Infrastruktur fehlt, zu Vorreitern der Zero-Waste-Bewegung.

Als eine der Hauptverursacher der Plastikverschmutzung der Meere waren in Ländern wie Thailand oder Indonesien innovative Formen des Abfallmanagements gefragt, die die Bevölkerung zum Mitmachen motivieren. Daraus entstand die Idee der Abfallbanken („Waste Banks”): Einwohner und Einwohnerinnen bringen ihren Abfall in Sammelstellen und erhalten den Wert des Abfalls nach Gewicht ausbezahlt. Zudem können sie sich Geld von der Abfallbank leihen und ihre Schulden später in Form von Abfall zurückzahlen. Die Abfallbank verkauft den erhaltenen Abfall dann an Unternehmen und lokale Upcycling- und Recyclingstellen weiter.

Neue gesellschaftliche Werte finden zunehmend ihren Ausdruck in den Trends Beyond Plastic, Minimalismus und Zero Waste und führen zu mehr nachhaltigen Konsumentscheidungen im Alltag vieler Menschen. Aktuelle Krisen stärken das Bewusstsein für den Klimawandel und verdeutlichen die Dringlichkeit eines nachhaltigen Konsumverhaltens. Durch den erhöhten Druck auf politische und wirtschaftliche Akteure wird ein Systemwandel eingeleitet, der nachhaltiges Konsumieren in Zukunft deutlich erleichtern wird.