Zukunft bedeutet deshalb, Potenzialen Raum zu geben, auch wenn sie nicht in ein vorgefertigtes Schema passen. Mono-Perspektivität ist ein Verhinderer gelingender Transformationsprozesse. Lassen wir uns also nicht zu sehr hinreißen von unseren Ideen über die „richtige Welt“. Bleiben wir offen, frei und bunt. Es geht um Menschen und Vielfalt, um diverse Bedürfnisse und Vorstellungen – die eine essenzielle Basis für konstruktive Zukunftsentwicklungen bilden.
Jede Zukunftsentwicklung ist ein Emergenz-Phänomen: Sie entsteht durch das Auftauchen von höheren und komplexen Eigenschaften, in Schüben und Verbindungen scheinbarer Widersprüche. Genau deshalb beginnt die Zukunft mit einem Umdenken: Vielfalt statt Einfalt, pragmatische Entscheidungen statt ideologische Wahrheiten. Zumindest dann, wenn eine Veränderung erfolgreich werden soll. Dies gilt umso mehr in der vielleicht wichtigsten Frage unserer Zeit: Wie kann die Klimawende gelingen?
Neo-Ökologie als roter Denkfaden
Mit dem Megatrend Neo-Ökologie identifizierte das Zukunftsinstitut schon vor vielen Jahren die Relevanz eines neuen ökologischen Denkens innerhalb der Wirtschaft. Der Begriff der Nachhaltigkeit greift hier nicht weit genug, weil er meist dazu genutzt wird, um Standards, Konformität und Einhaltung von Gesetzen zu sichern. Neo-Ökologie meint dagegen, die Ökologie als neuen Wirtschaftssektor zu verstehen und zu entwickeln: Es geht nicht um Ökonomie gegen Ökologie, vielmehr verbindet sich ein Ja zum Wohlstand mit einem Ja zur ökologischen Innovation, zur Exzellenz, zum bewussten Erschaffen des Next Level. Es geht um Zukunftssprünge über das Bestehende hinaus statt um Normen und Pflichterfüllung.