ie Trendforschung beschreibt Veränderungen und Strömungen in allen Bereichen der Gesellschaft – nicht wie oft und zu oberflächlich angenommen nur in Bereichen der Konsum- und Modewelt. Ein Kurzer Rückblick über die vergangenen 25 Jahre der Trendforschung
Durch die Fortschreibung aktueller Veränderungen werden Prognosen für deren weitere Entwicklung mit einem Horizont von 5 bis 10 Jahren getroffen. Generell lässt sich zwar zwischen einer streng qualitativen und einer streng quantitativen Trendforschung unterscheiden – der Komplexität eines Trends gerecht wird Trendforschung indes erst, sofern mathematisch-statistische Verfahren mit verbal-argumentativen bzw. verbal-logischen Verfahren kombiniert werden. Entsprechend haben sich für die seriöse Trendforschung spezifische Methoden entwickelt, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Trendforschung beginnt zwar mit der Trendbeobachtung, die auch auf der Analyse chronologischer Zahlenreihen beruht, endet hier jedoch nicht. Entscheidend für die Qualität der Trendforschung ist die richtige Verknüpfung und Vernetzung isolierter Trendbeobachtungen. Denn Trends sind weniger singuläre Beobachtungen, sondern vielmehr komplexe Gebilde, die in Verbindung zu vielfältigen und -schichtigen Veränderungen stehen.
Qualitativ hochwertige Trendforschung bedeutet, „schwache Signale“, die am Beginn jeder Trendentwicklung stehen, zu erkennen und vor allem: daraus soziokulturelle Verschiebungen zu lesen und in den übergreifenden Kontext einzuordnen. Trendforschung ist im Kern eine Kulturwissenschaft im tieferen, empirischen Sinne und von zahlreichen wissenschaftlichen Zweigen beeinflusst. Wichtig für ihre Ausführung ist somit auf der einen Seite eine breite Datenbasis, z.B. durch Medienbeobachtung oder Dokumentenanalyse, aber auch eine breites Zusammenhangswissen im Sinne vernetzter Wissenschaft.