Typ 4: Die Bio-Oase
Nicht jeder Mensch ist zur Selbstversorgerin oder zum Selbstversorger berufen – deshalb entwickeln sich die einstmals vereinzelten, kleinen Biohöfe der Bundesrepublik zu Versorgungsknotenpunkten, die ihrer Größe nach ganzen Dörfern gleichkommen. Das sind die Bio-Oasen, aus denen heraus eine immer weiter steigende Nachfrage nach gesunden, nachhaltig angebauten und geernteten Landwirtschaftserzeugnissen bedient wird.
Dabei ist der strengste Standard oftmals gerade gut genug: Vor allem Demeter-Produkte sind heute aus gut sortierten Biomarktregalen nicht mehr wegzudenken. Der Name Demeter steht dabei für eine besonders ganzheitliche, kompromisslose Landwirtschaft: Der gesamte Betrieb muss nachhaltig bewirtschaftet werden, vom Acker bis zum Stall. Hofeigene Tierhaltung ist Pflicht.
Auch die Versorgung urbaner Räume gehört zu den Kernaufgaben der Bio-Oasen. Bei Frankfurt am Main arbeiten zum Beispiel über 100 Menschen in der dörflichen Gemeinschaft des Dottenfelderhofs. Käse, Brot, Backwaren: Der Hofladen führt ein breites, selbst produziertes Biosortiment. Der Dottenfelderhof, genannt Dotti, ist aber auch regionales Lebens-, Ausbildungs-, und Forschungszentrum. Die Herstellung und Verarbeitung sowie der Verkauf von Lebensmitteln werden hier noch als echtes Handwerk begriffen, welches in der staatlich anerkannten Landbauschule weitergegeben wird.