Hacker-Angriffe werden künftig zu einer immer größeren Bedrohung für Unternehmen. Der beste Schutz: noch bessere Hacker in den eigenen Reihen.
Von Sarah Natalie Rieger (11/2015)
Hacker-Angriffe werden künftig zu einer immer größeren Bedrohung für Unternehmen. Der beste Schutz: noch bessere Hacker in den eigenen Reihen.
Von Sarah Natalie Rieger (11/2015)
Mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland war nach Angaben des Digitalverbands Bitkom in den vergangenen zwei Jahren Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl. Die steigende Zahl der Cyberangriffe und Datenskandale lässt das Vertrauen in die IT-Szene sinken – und steigert den Unternehmens-Bedarf an fundiertem Know-how, um sich gegen Cyberrisiken abzusichern und ihre vertraulichen Daten wirkungsvoll zu schützen.
Immer heißer umworben wird deshalb eine besondere Spezies von IT-Spezialisten: junge Talente, die über Hacker-Qualitäten verfügen und nicht nur als diffuse Bedrohung wahrgenommen, sondern als wertvolle Ressource umworben werden. Wie gelingt es Unternehmen, die Hacker anzuwerben?
Eine Möglichkeit, um das Recruiting von Hacker-Talenten und IT-Profis zu optimieren, bietet die Suchmaschine TalentBin by Monster: Das Tool unterstützt Personaler bei der Suche nach hochqualifizierten IT-Spezialisten, indem es sämtliche frei verfügbaren Informationen über IT-Fachkräfte zu einem repräsentativen Gesamtbild zusammenfügt. Recruiter können so Profis erreichen, die durch klassische Recruitingraster fallen.
Gerade im IT-Bereich ist herkömmliches Recruiting mit Stellenausschreibungen längst überholt. Unternehmen setzen immer mehr auf innovative und kreative Methoden, um neue talentierte Mitarbeiter zu rekrutieren. 2013 war der Internetprovider 1&1 das erste Unternehmen in Deutschland, das neue Mitarbeiter via Smartphone-App anlockte: mit CodeCaching, einer Schnitzeljagd nach QR-Codes quer durch München. Schon seit mehreren Jahren setzt 1&1 bei Veranstaltungen wie „Catch the Job“, „IT-Geocaching“, „Nerd-Night“ und „Root-Night“ auf eine Mischung aus fachlichem Austausch und Spaß an Technologie in ungezwungener Atmosphäre. Aktuell sucht auch die NSA über verschlüsselte Geheimcodes auf Twitter neue Mitarbeiter.
Auch die jährliche Cyber-Security-Challenge (CSCG) versucht, gemeinsam mit jungen Hacker-Talenten an mehr Sicherheit im Netz zu arbeiten. Die teilnehmenden IT-Begeisterten sind Schüler und Studierende, die Lust auf die Lösung schwieriger Aufgaben haben. Neben dem Wettbewerb-Charakter hat die CSCG vor allem das Anliegen, die Profis von morgen kennenzulernen und für die „gute Seite“ des Hackens zu gewinnen. Die jungen Talente sollen bei Ausbildung und Studium begleitet und gecoacht werden – auch, um sie im eigenen Land zu halten. Die Challenges zeigen den Organisatoren genau, wo die Skills der Nachwuchs-Hacker in puncto IT-Sicherheit liegen. Die Gewinner werden zum europäischen Finale in die Schweiz eingeladen. Darüber hinaus veranstaltet CSCG auch die Recruiting-Messe Match Making zur Nachwuchsförderung.
Die CSCG zeigt, wie Unternehmen, aber auch staatliche Institutionen auf spielerische Weise White Hats für sich gewinnen können – oder die Grey und Black Hats auf die Seite der Legalität holen. Ob Weiß, Grau oder Schwarz: In Zukunft wird es für Unternehmen immer wichtiger, Anschluss an das Hacker-Know-how zu finden, um sich professionell vor Cyberangriffen zu schützen. Denn für die IT-Sicherheit von Unternehmen sind junge talentierte Hacker die Zukunft.