Auch für Pendlerinnen und Pendler werden E-Bikes zunehmend zu einer attraktiven Alternative, denn dank elektromotorischer Unterstützung können sie leichter vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Die Fahrradbranche differenziert sich immer weiter aus, künftig wird jede Nische mit einem Angebot versehen. Zweit- und Dritträder werden zum neuen Standard, in diesem Zuge professionalisiert sich auch der Gebrauchtfahrradmarkt. Neben dem Besitz werden zudem Sharing, Leasing und Abonnements reüssieren. Was der Automarkt vorgemacht hat, wird von der Fahrradbranche erfolgreich fortgeführt.
Zukunftsmarkt Shared Mobility
Ob Autos, Lastenräder, Mopeds oder Roller: Das Angebot an Shared Mobility ist immens und wird weiter wachsen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass das Angebot vor allem räumlich ausgeweitet werden muss. Während in den Stadtzentren nahezu alle Mobilitätsoptionen verfügbar sind, nimmt das Angebot in Richtung der urbanen Ränder immer weiter ab, bedingt durch eine zu geringe stabile Kundennachfrage. Die kommenden Jahre werden von einer Konsolidierung der Märkte geprägt sein, mit Geschäftsaufgaben und Übernahmen. Anschließend werden die großen Anbieter auch eine regionale Ausweitung der Dienste herbeiführen.
Dass Shared Mobility in dieser nächsten Phase ubiquitär zur Verfügung stehen wird, folgt zugleich dem übergreifenden Trend der Regionalisierung: Nicht mehr nur die Zentren werden mit immer mehr Optionen versorgt, sondern zunehmend auch die Ränder, zumal sich dort die Immobiliennachfrage der Zukunft konzentriert. Dann erst werden Shared-Mobility-Angebote ihre vollen Potenziale der flexiblen und unabhängigen Mobilität entfalten – und den Besitz von Verkehrsmitteln immer weniger relevant erscheinen lassen.
Shared Streets, Slow Travel
Shared Mobility verändert auch den Flächenverbrauch, indem zum Beispiel weniger Raum für Parkplätze zur Verfügung stehen muss. Das Stadtbild der Zukunft wird geprägt sein von Shared Streets, die Radfahren, Zufußgehen, soziale Aktivitäten, Parkplätze und lokalen Autoverkehr kombinieren, um einen gemeinsamen öffentlichen Raum zu schaffen. Indem die strikte Separierung von Kraftfahrzeugen, Passanten und Radfahrerinnen aufgehoben wird, entsteht ein gemeinsames und lebendiges Straßenbild. Davon profitieren nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern auch der Einzelhandel – und sogar die Autofahrerinnen und -fahrer. Denn in einer Stadt, in der Infrastrukturen geteilt werden, gleichen sich auch die Geschwindigkeiten an.