Die Teilnehmer
Die Impact-Analyse können Sie alleine oder im Team durchführen. Der Unterschied liegt im Detail: Führen Sie die Analyse alleine durch, rufen Sie Ihre eigenen inneren Bilder ab. Dies ist sehr wertvoll und liefert interessante Insights. Die Interpretation ist auch einfach nachvollziehbar, sodass es Ihnen sicher gut gelingt. Sollten Sie im Team arbeiten, ist echter Dialog gefordert, in Zeiten wie diesen eben über digitale Kanäle und Tools. Zum einen, um die intuitiven Aussagen bewusst zu erläutern. Zum anderen, um die Interpretationen genau zu artikulieren, damit alle Teammitglieder ein annähernd gleiches Verständnis des entstehenden Bildes haben. Um einen guten Austausch zu ermöglichen, schlagen wir vor, die Analyse in einer Gruppe von maximal 12 Personen durchzuführen. Je nach Eigendynamik eines Teams können Sie diese Zahl natürlich variabel gestalten. Als Team haben Sie den Vorteil, dass Sie die inneren Bilder Ihrer Kollegen vermittelt bekommen und damit ein neues, gemeinschaftliches Team-Bewusstsein zur Lage erhalten.
Wer eine Impact-Analyse einberuft, gilt gleichermaßen als Initiator. Dieser nimmt bei der Analyse, speziell am Beginn und Ende, eine besondere Rolle ein. Details dazu finden Sie folgend im Ablauf.
Die Voraussetzungen
1. Definition des Systems
Stellen Sie sich zunächst die Frage, für welches System die Impact-Analyse durchgeführt werden soll. Ein System kann ein Unternehmen, eine Abteilung oder beispielsweise eine Holding sein. Tragen Sie dies in das Feld, oben rechts auf der Trend Canvas, „Entwickelt für:“ ein.
2. Definition des Teams
Sobald klar ist, welches System Sie betrachten möchten, können Sie auch die Teilnehmer der Analyse einladen: Wer ist wichtig, um einen Zugang zu diesem gewählten System zu finden? Bei wem vermuten Sie viel Wissen – egal ob explizit oder implizit? Wen wollen Sie auf jeden Fall dabei haben? Sie können jederzeit auch alleine an einer Analyse arbeiten. Tragen Sie dies in das Feld „Entwickelt von:“ ein.
3. Logik
- Für den speziellen Fall zur Impact-Analyse Corona hat das Zukunftsinstitut bereits die Felder Mensch bis Wirtschaft befüllt. Dies soll Ihnen als Hilfestellung dienen. Wir wollen Sie aber dazu ermutigen, diese Vorschläge zu prüfen und zu ergänzen.
- Das Feld Mensch wurde mit den allgemein anerkannten Grundfesten und -bedürfnissen beschrieben. So tritt Selbstverwirklichung in den Hintergrund, Individualbedürfnisse wie Vertrauen und Unabhängigkeit sind stark torpediert, soziale Bedürfnisse sind massiv eingeschränkt, Sicherheit von Familie und Einkommen ist in Gefahr und Grundbedürfnisse – das Bewusstsein der Verletzbarkeit – werden geschärft.
- Nun wird jede einzelne dieser Aussagen auf ihre Auswirkung für die Gesellschaft beschrieben. Im Feld Gesellschaft kommen die Megatrends für die dafür jeweils relevanten Auswirkungen zum Einsatz. Als Konstanten des Wandels dienen die Megatrends dazu, eine Säule für Sie und Ihre Analyse zu sein, und Weitblick bei Ihren Zukunftsentscheidungen zu schaffen. Im Zuge einer Analyse der aktuellen Situation und anhand verschiedener Zukunftsszenarien haben wir die Megatrends in drei Kategorien eingeteilt und farblich kodiert: Robuste, treibende und ambivalente Megatrends. Die robusten und treibenden Megatrends sind jeweils mit Aussagen über ihre Entwicklung versehen, die aus den menschlichen Bedürfnissen angesichts der Corona-Krise hervorgehen.
- 5 Megatrends sind für alle Szenarien von zentraler Bedeutung. An ihnen werden sich die robusten Brücken in die Zukunft errichten lassen. Dabei handelt es sich um die Megatrends Sicherheit und Gesundheit; gefolgt von Konnektivität, Individualisierung und Globalisierung.
- Drei Megatrends werden sich in den kommenden Jahren als wahre Innovationstreiber herausstellen. Diese Megatrends sind besonders betroffen von der Krise. New Work – die Frage, wie und wo wir arbeiten, verhandelt sich nun im Sekundentakt. Jetzt kommt es darauf an, dass neue Muster der Arbeit in Echtzeit eingeführt werden. Silver Society – das Virus hat uns deutlich gemacht, wie schwerfällig unser Umgang mit dem Alter ist. Die letzten Jahre waren geprägt von einer Anti-Aging-Haltung. Die Zukunft einer älteren Gesellschaft gehört dem Pro Aging. Nicht zuletzt wird sich der Change auch am mächtigsten Megatrend unserer Zeit messen: der Neo-Ökologie. Die Corona-Krise hat den Planeten durch den Zwangsstopp zum Durchatmen gebracht. Flüge sind gestrichen, Fabriken stehen still. Der Himmel über China ist wieder zu sehen. Was nun folgen wird, ist ein neues Bewusstsein im Umgang mit unserem Planeten, dass auch wir „nur“ Natur sind.
- Die übrigen vier Megatrends sind weder robuste Säulen der Veränderung noch sind sie die Treiber des Wandels. Was diese in eine interessante Lage bringt: Sie können zu entscheidenden Innovationstreibern werden. Wer braucht in Zeiten von Corona schon den Gender Shift? Wie wichtig kann die Wissenskultur sein, wenn Leben auf dem Spiel stehen? Wie viel mehr Mobilität brauchen wir noch, wenn doch alle zu Hause arbeiten? Oder warum sollten wir noch mehr Urbanisierung wollen, wenn wir doch erstmal mit dem Globalen hadern? Diese Megatrends scheinen ein bisschen außen vor zu sein, aus der Zukunft nach Corona. Und, wie bei allen Blind Spots, liegt genau deshalb hinter ihnen viel unerschlossenes Potenzial.
- Jeder der robusten und treibenden Megatrends wirkt sich auf den Markt aus und ist jeweils mit einem Quadrat verbunden, das einen Cluster an Aussagen enthält. Somit sind Sie nun gefragt!