Die Netzwerkgesellschaft erfordert ein real-digitales Mindset
In der vollvernetzten Welt von morgen wird Digitalisierung kein Thema mehr sein. Neue Technologien und Infrastrukturen werden uns weiter in die Ära der Real-Digitalität führen, in der Digitales und Analoges immer selbstverständlicher ineinander übergehen.
Außer Frage steht, dass „intelligente“ Maschinen künftig immer intensiver in all unseren Lebensbereichen mitkommunizieren werden. Damit gewinnt das Thema Human Machine Interaction stark an Bedeutung: das Design und die Verwendung von Computertechnologie an der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer. Entscheidend ist dabei ein Verständnis der verschiedenen „Superkompetenzen“ von Mensch und Maschine: Computer sind unschlagbar im Rechnen und in der Mustererkennung, doch nur Menschen können denken, fühlen, Kontexte erfassen und kreativ schöpferisch sein. Die eigentliche Zukunftsbestimmung „intelligenter“ Technologien wird deshalb darin bestehen, die Erschließung dieser genuin menschlichen Potenziale zu unterstützen.
Die vernetzte Welt von morgen lässt sich nicht allein über neue Technologien beschreiben, entscheidend ist der menschliche Umgang mit ihnen. Die zentralen Zukunftsfragen lauten:
- Was bedeuten KI und Co. für unseren Alltag, für unser Zusammenleben?
- Wie viel technologische „Intelligenz“ ist für Menschen zu einem gegebenen Zeitpunkt überhaupt sozial, emotional und mental tragbar?
- Und welchen Einfluss haben ständig verfügbare Informationen und virtuelle Vernetzung auf die Gesellschaft, etwa auf Demokratisierungsprozesse?
Ein ganzheitliches Verständnis digitaler Technologien bildet auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsstrategien. Nachhaltige Businessmodelle, Innovationen und Arbeitswelten basieren auf einem real-digitalen Mindset, einem primär humanen Verständnis von Digitalisierung.
Die Netzwerkgesellschaft von morgen erfordert ein Mehr an Adaption, Resilienz und Komplexitätskompetenz. Um sich dafür zu rüsten, gilt es, die komplexen Kräfte des Megatrends Konnektivität umfänglich zu verstehen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse konsequent in die eigene Organisationskultur zu integrieren. Das Resultat ist ein ebenso reflektierter wie agiler Umgang mit der zunehmenden Konnektivität und Komplexität – und damit zugleich das beste Rezept für die Meisterung künftiger Krisen.