4 Leitbilder für eine bessere Zukunft

Wie können wir jetzt an eine gute Zukunft glauben, welche Ideen von der Zukunft können uns Orientierung geben und uns optimistisch stimmen? Vier Leitbilder aus dem Buch Nur Mut! entwerfen das Bild einer besseren Zukunft, die wir für die Post-Corona-Zeit anstreben können.

Illustration: Sabrina Katzenberger, Material: Ian Dooley/Unsplash

Wie wir wieder zukunftsmutig werden

Die Coronakrise hat viel Kraft gekostet. Wir haben zeitweise all unsere Energie darin investiert, dass alles irgendwie „weiter funktioniert“. Mittlerweile erleben wir in Teilen wieder so etwas wie Normalität – auch wenn wir fühlen, dass die Welt nicht mehr ganz die alte ist. In den Ruhepausen versuchen wir, uns wieder Zeit für uns zu nehmen, aufzuatmen, uns zurückzulehnen und die Zügel ein wenig lockerer zu lassen. In diesen Augenblicken des Innehaltens bekommen wir aber auch unsere Erschöpfung aus den Anstrengungen der Krisenzeit zu spüren. Und: Es wird noch lange nicht vorbei sein. Es bleibt viel zu tun, das zeichnet sich am Horizont deutlich ab.

Aus den vier Leitbildern Connectedness, Enoughness, Openness und Wholeness können wir neue Inspiration und Kraft schöpfen. Sie liefern Antworten darauf, wie es mit uns Menschen und der Welt weitergehen kann und welches Denken, welche inneren Haltungen uns jetzt Mut machen und begleiten können. Diese Leitbilder zu verinnerlichen, hilft uns dabei, an eine gute Zukunft zu glauben und optimistisch in die Post-Corona-Zeit zu gehen.

1. Connectedness – Wir sind nicht allein

Während der Coronakrise haben sich viele von uns allein gefühlt. Corona hat uns zeitweise aus vielen Beziehungen herausgerissen – privat wie beruflich. Das Gefühl, auf sich gestellt zu sein und alles alleine bewältigen zu müssen, schlich sich immer wieder ein. So spürten wir bisweilen auch Tendenzen des Gegeneinander statt Miteinander. Doch wir sind nicht allein. Alle um uns herum haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Da tut es gut, die Nähe zueinander zu suchen, sich zu spüren. Und sich (wieder) bewusst zu machen, was uns das Gemeinsame, die Verbundenheit miteinander eigentlich bedeutet.

Das Leitbild Connectedness steht der Idee der Individualisierung, Vereinzelung und des Egoismus entgegen, die während der Coronakrise teilweise aufkam. Connectedness entwirft ein neues Menschenbild, das uns als einen Knotenpunkt sieht, eingebunden in soziale Netzwerke, eingebettet in verschiedene Formen der Verbundenheit. Wenn wir die Denkweisen Resonanz, Real-Digital, Free Relations und Gemeinsinn annehmen, können wir Rückhalt, Sicherheit und neue Zuversicht gewinnen: Wie auch immer wir den Weg in die Zukunft gestalten, wir gehen ihn gemeinsam.

  • Was uns trennt, ist uns ständig bewusst, aber was uns verbindet, haben wir in Krisenzeiten oft nicht mehr vor Augen. Halten Sie daher kurz inne und fragen Sie sich: Was ist das Gemeinsame, das Sie mit ihren Mitmenschen verbindet?

2. Enoughness – Gut ist besser als mehr

Die Coronakrise hat eine Art Reset-Knopf gedrückt: Wir sind plötzlich wieder auf der Suche nach Orientierung. Jetzt haben wir die Chance, noch einmal in uns reinzuhören und zu sagen, was uns wirklich wichtig ist, was wir wirklich wollen – und was nicht. Die Sehnsucht nach einem „Genug“ ist nach dem temporären Stillstand größer geworden. Wir merken: nicht „mehr“, sondern „besser“ tut uns eigentlich so richtig gut.

Enoughness als Leitbild gibt uns eine lohnenswerte Orientierung für eine Zukunft, in der der Mensch und die menschliche Lebensqualität wirklich und endlich vollkommen im Mittelpunkt stehen. Von den Denkweisen Achtsamkeit, Entschleunigung, Minimalismus und Next Growth, die zum Leitbild der Enoughness gehören, haben wir in den letzten Jahren immer wieder gehört – vielleicht sogar so oft, dass sie uns irgendwann leer vorkamen. Doch diese Denkmuster kursieren nicht ohne Grund, sondern weil sie essenziell wichtig sind für uns Menschen, gerade in komplexen und schwierigen Zeiten. Wir brauchen sie, um wieder unsere eigenen Bedürfnisse und das, was uns guttut, sehen zu können. Und vor allem auch: uns selbst.

  • Wenden Sie Ihren Blick vom Außen hin zum Inneren, abseits von Medien, Marketing und Massenkonsum: Was ist Ihnen wirklich wichtig im Leben, wie wollen Sie leben – und wie nicht?

3. Openness – Die Zukunft ist offen

Die Coronakrise hat unsere Bilder von der Zukunft bis in die Grundfesten erschüttert. Mit dieser Unsicherheit und Ungewissheit umzugehen, fällt uns schwer. Wir versuchen, Altes und Bekanntes festzuhalten, und verlieren dabei unnötig viel Energie. Was jetzt hilft, ist eine neue Haltung gegenüber der Zukunft. Erst wenn wir bereit sind, Unerwartetes mit offenen Armen zu empfangen, sind wir überhaupt in der Lage, Neues zuzulassen.

Das Leitbild der Openness zielt auf eine innere Haltung der Offenheit gegenüber dem Zukünftigen. Die Denkweisen Multi-Logik, Serendipity und Playfulness halten uns offen für das Unbekannte und bewahren uns davor, in Routinen und Denkschienen zu verfallen. Das kostet Kraft, aber diese Kraft bekommen wir auch zurück – von den Menschen und Dingen, denen wir uns öffnen. Wenn wir mit vertrauensvoller Neugier in die Zukunft blicken, wirkt sie plötzlich nicht mehr unberechenbar und fremd, sondern wieder vertrauenswürdig und wohlgesonnen.

  • Wir sind hart getroffen, aber am Ende bietet jede Krise immer auch eine Chance. Öffnen Sie sich für die neuen Möglichkeiten, die diese verrückte Zeit mit sich bringt, und schauen Sie genau hin: Wo tut sich jetzt etwas, wo entsteht Bewegung? Wo könnte sich etwas zum Positiven wenden?

4. Wholeness – Alles ist eins

Am eigenen Leib haben wir erfahren, wie schnell unsere eigenen kleinen Routinen, die Strukturen von Alltag und Arbeit, in denen wir uns täglich bewegen und an die wir glauben, zerstört werden können. Wir haben eindrücklich erlebt, dass es immer etwas Größeres gibt, von dem wir abhängen – einen größeren Kontext, in dem wir uns bewegen. In Zeiten der Coronakrise kann das Angst machen und ein Ohnmachtsgefühl auslösen. Es kann aber auch eine heilsame neue Perspektive eröffnen, uns befreien von alltäglichen Sorgen – und unsere Kraft sinnvoll lenken.

Wenn wir das Leitbild der Wholeness annehmen und den Blick auf das große Ganze wagen, dann hält dies immer und immer wieder aufs Neue eine Erkenntnis für uns bereit, die uns weiterbringen kann. Die Denkweisen One Life, Bigger Picture und Purpose helfen uns, die Ganzheit, in die wir Menschen notwendig eingebunden sind, zu sehen und wertzuschätzen. Das Leitbild der Wholeness ist ein Leuchtstern, der uns auf unserem Weg in die Zukunft zuverlässig begleitet.

  • Wir vergessen oft, dass wir immer auch in größere Kontexte eingebettet sind, die wir im Alltag nicht unmittelbar sehen oder spüren können – wir sind Teil einer Gesellschaft, Teil der Umwelt, Teil der Natur. Wann ist Ihnen das zuletzt bewusst geworden? Was macht dieses Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, mit Ihnen?

Wollen Sie Ihr Bewusstsein für Resonanz und Ganzheitlichkeit stärken, dann probieren Sie es doch mal im Schlaf – mit unserem „Nur Mut!“-Buch als Einschlaf-Podast:

 

Dies ist ein Auszug aus dem Buch „Nur Mut!“. Das Buch versammelt verschiedene Texte des Zukunftsinstituts, die anhand von 4 Leitbildern und 14 Denkweisen zeigen, wie wir in der Post-Corona-Ära eine bessere Zukunft gestalten können. Jetzt im Shop erhältlich! Die Podcast-Folgen gibt es auf sleeping-buddha.de.


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