Aus der strategischen Identitätsarbeit mit dem Zukunftsinstitut entstand bei der metafinanz auch eine Woche der Inspirationen, Emotionen und Resonanz. Wie es dazu kam und warum es nicht bei einer Woche bleibt, erklärt Rainer Göttmann, CEO metafinanz Informationssysteme GmbH, München.
„Wir haben ein Feuerwerk von Inputs und Ideen gezündet“

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Formate. Daher lud die metafinanz im Januar 2021 MitarbeiterInnen, PartnerInnen und KundInnen zur ersten StartUp Inspiration Week ein. Vielfältige Themen, inspirierende Speaker und interaktive Präsentationen machten das Online-Event zu einem Erfolgserlebnis für alle Beteiligten. Die Richtung ergab sich aus der Identitätsarbeit mit dem Zukunftsinstitut Consulting, das Konzept entstand in Kooperation mit der Future Day GmbH des Zukunftsinstituts. Eine gelungene Mischung, wie Rainer Göttmann begeistert berichtet.
Die Startup Inspiration Week ist eine Steigerung Ihres bisherigen StartUp Days – wie kam es dazu?
Rainer Göttmann: Das Eventformat der Future Week hat uns auf die Idee gebracht, unseren eigenen Inspiration Day auszuweiten – coronabedingt war dieser abgesagt worden. Diese Vorgabe haben wir in eine Chance für die Ausarbeitung eines eigenen, interaktiven Formats umgedeutet: Die StartUp Inspiration Week. Sie hat sich als gelungenes Experiment erwiesen und ist nun ein neues Format in unserem Repertoire, mit dem man eine ganze Firma bespielen kann.
Was hat Ihnen an der Future Week gefallen?
Göttmann: Als wir gerade aus dem ersten Lockdown kamen, wurde mit dem Format der Future Week eine neue Vorreiterrolle geschaffen. Damit bot das Zukunftsinstitut eine schnelle Reaktion auf die Umstände, während viele aus der Eventbranche eher in abwartender Haltung verharrten. Das Zukunftsinstitut hat eine Initiative gesetzt, war mutig und hat neue Möglichkeiten mit dem Studioformat geschaffen, als alle schon von Zoom und Teams ermüdet waren. Man konnte sich neue Inputs durch Speaker aus Wirtschaft und Politik holen und sich auf schöner Flughöhe inspirieren lassen.
Wir haben gemerkt, dass das Format auf uns übertragbar und adaptierbar war. Wir wollten nicht alle Mitarbeiter auf die Future Week schicken, mit dem Effekt, dass sich danach wieder alles verläuft, sondern ein auf uns zugeschnittenes Event, mit speziell für die metafinanz relevanten Inhalten entwickeln. Am Programm der Future Week hat uns besonders gefallen, dass man sich mit der Zukunft mithilfe von Megatrends beschäftigen kann, die wie Lawinen unabwendbar auf uns alle zukommen. Das Format war in einigen Aspekten auf uns übertragbar und wir konnten unsere Veranstaltung, gemeinsam mit dem ZI, genau auf Themen der metafinanz einstellen.
Die Inspiration Week folgte auf den Beratungsprozess der metafinanz mit dem ZI und hat Themen daraus mitgenommen. Wie wurden die Inhalte umgesetzt?
Göttmann: Uns war es wichtig, unsere Themen sichtbar zu machen und gleichzeitig in eine Übersetzung zu bringen. Im Management Board wurden die im Beratungsprozess gefundenen Blind Spots und White Spots im Sinne von systemischer Betrachtung sortiert. Für eine anschlussfähige Übersetzung wählten wir ein Eventformat. Dazu haben wir mit dem ZI an Narrativen für die verschiedenen Themenfelder gearbeitet. In einem solchen Programm ist Diversity gut spielbar. Man hat kein starres Korsett, in dem Mitarbeiter verpflichtet sind, sich alles nach der Reihe anzuhören. Man kann sich ein- und ausklinken, wann man will. Wir fanden es schön, eine zwanglose Veranstaltung anzubieten, bei der man freiwillig dazukommen
„Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern um eine emotionale Beteiligung, um Soft Skills wie Empathie.“
und gehen kann, wie ein Schmetterling.
Wie hat sich die Zusammenarbeit von metafinanz und ZI hierbei gestaltet?
Göttmann: Die Inhalte der Inspiration Week entstanden aus unseren eigenen Themen und Inputs aus dem Beratungsprozess mit dem ZI Consulting. Für die metafinanz ist es wichtig, emotional zu berühren – das ist der metaSpirit! Unsere Events sind weniger wissenschaftlich ausgerichtet als jene vom ZI, sie beinhalten immer Kulturelemente wie Musik, Essen, Tanzen und Feiern. Wir wollen unsere Teilnehmer ganzheitlich berühren. In einem sehr schönen Feedback hat ein Kunde der metafinanz diesen Spirit mal so auf den Punkt gebracht: „Das war tiefstes Deep Soul“.
Welche Inhalte waren besonders wichtig? Wie ist die Zusammenführung der unterschiedlichen Themen gelungen?
Göttmann: Die Themen sind ja in Wirklichkeit nicht voneinander losgelöst. Das zeigt sich, wenn man beispielsweise Inputs aus Psychologie und Sachthemen miteinander verbindet. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern um eine emotionale Beteiligung, um Soft Skills wie Empathie. Dazu passten die Themen Sinn-Ökonomie, Vernetzung von Ökosystemen und Sinnfindung/Purpose. Auch das genauere Betrachten der Lebensstile, der Trend eines neuen „Wir-Gefühls“ und der konstruktive Ausblicke in die Zukunft.
Eine Fortsetzung der Inspiration Week ist geplant, mit dem Format metaForward für alle, die am Ball bleiben wollen. Was ist darin enthalten und wie stellen sie Bezüge zur Vision der metafinanz her?
Göttmann: Mit der Inspiration Week haben wir ein Feuerwerk von Inputs und Ideen in der metafinanz gezündet. Dieses Feuerwerk gilt es lebendig zu halten und in Erinnerung zu rufen. Mit metaForward wollen wir fortfahren, Erkenntnisse und Ergebnisse zu teilen und damit verbindlich zu bleiben. Wir wollen, dass Emotionen und Haltungen noch spürbarer werden. Die Aspekte Haltung und Leistung gehören zur metafinanz – schon bei der Einstellung in den Job. Wir achten mehr auf die Haltung als auf die Skills. Natürlich müssen diese vorhanden sein, aber entscheidend ist die Attitude. Die größte Effizienz entsteht bei der richtigen Kombination von Leuten mit der richtigen Haltung, im Unternehmen selbst sowie bei der Kreation von Events. Dafür war die Inspiration Week ein gutes Beispiel. Wir haben unsere Erfahrungen mit Events, die Musik, das Kochen in die Gestaltung mit eingegossen, um Nähe zu schaffen. Vorrangig wird das Reinspüren bleiben. Wenn Menschen emotional mit den Themen in Berührung kommen, können sie auch das Außen mehr wahrnehmen. Das ist für den Schwerpunkt im Kontext proaktiver Markt ganz essenziell.
Wodurch unterscheiden sich die Methoden des ZI von anderen Beratungsprozessen und welche Tools haben Sie besonders überzeugt?
Göttmann: Besonders interessant war die Arbeit mit den Scouts während der Inspiration Week. Diese übernahmen die Beobachtung 2. Ordnung. Dazu hat die metafinanz Mitarbeiter geschult, die dann jeweils in einem Satz zusammenfassen sollten, was sie bei den Diskussionen zum Thema „Was ist die metafinanz?“ mitgenommen hatten. Dieser Satz wurde dann ans ZI weitergespielt und wissenschaftlich psychologisch ausgearbeitet. Ein Ergebnis war etwa, dass wir zwar tolle Werte bei der Kundenzufriedenheit erzielen, aber deren Bedürfnisse nicht verstehen. In diesem Fall werden Bedürfnisse quasi aus unserer Sicht angenommen und gar nicht hinterfragt, was die Kunden möglicherweise anderes wollen. Daran arbeiten wir jetzt. Wir werden aus unserer aktiven Haltung in eine proaktive übergehen.
Welche Faktoren waren für den Erfolg der Inspiration Week und die Zusammenarbeit mit dem ZI verantwortlich?
Göttmann: Die Kombination eines neuen Settings mit der Themen- und Sprechervielfalt. Außerdem die inspirierende Moderation seitens des ZI, die tatsächlich weitaus mehr war, als Moderation üblicherweise ist. On top kamen gehaltvolle Reflexionen und Let‘s Talk-Runden, die nun für sich wieder Impulse zum Weitermachen geben. Die Inspiration Week war wie ein Blumenstrauß aus Megatrends, fachlicheren Themen und softeren Inhalten.