Events haben als gesellschaftliches Phänomen in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Schub an Popularität, Relevanz und Wertschätzung erfahren – und bilden heute einen festen Bestandteil in nahezu allen Sektoren und Industrien. Während der Coronakrise bewies die Veranstaltungsbranche ihre Flexibilität und Innovationskraft: Allein im Frühling 2020 stieg die Anzahl digitaler Events um 1.000 Prozent an. Es begann – gezwungenermaßen – eine neue Ära der Begegnung und des Events, die Vokabel „hybrid“ avancierte zum Synonym für Zukunftsfähigkeit.
Analog, digital, hybrid – in der postpandemischen Welt werden alle drei Veranstaltungsformen ihre Berechtigung haben. Viel entscheidender als die Aufteilung in unterschiedliche Sphären ist eine andere, grundlegende Perspektive: die Frage nach den Motiven der Teilnehmenden und nach der Ermöglichung von Resonanzerfahrungen. Im Zentrum steht dabei das Wissen um die individuellen und kollektiven Erwartungen und Motive, mit denen Menschen Veranstaltungen buchen und besuchen. Erst dieses Verständnis ermöglicht es, Events passgenau zu gestalten und zu bespielen – von exklusiven, nur analog zugänglichen Veranstaltungen über niederschwellige, real-digitale Zugänge bis zu vollständig virtuellen Events im Metaversum.
Neue Dimensionen des Erlebens
Ein zentraler Treiber für die Ansprüche an das Event der Zukunft ist der Hunger nach physischer Begegnung: der Austausch, das spürbare Teilen eines gemeinsamen Raums, einer gemeinsamen Erfahrung. Besonders hoch ist dieses Resonanzerleben, wenn ein „affiliative social engagement“ stattfindet: wenn die gefühlte Zugehörigkeit zu einer Gruppe auch eine körperliche Reaktion initiiert, im besten Fall synchron mit anderen Teilnehmenden, etwa als gemeinsames Lachen, Klatschen oder Sich-Erschrecken.