Eine Forsa-Studie in Zusammenarbeit mit Bitkom im Jahr 2014 zeigte, dass Jugendliche immer mehr via Text kommunizieren. 10% der Befragten gaben gar an, das Smartphone überhaupt nicht zum Telefonieren zu nutzen. Interessanterweise hat sich der Trend mit der Einführung von Audionachrichten durch den Anbieter WhatsApp wieder gewandelt, bzw. erlebt zumindest eine Format-Evolution. Die Funktion ist nicht neu, aber mit einer WhatsApp-Community von derzeit rund 450 Millionen Personen, von denen ca. 70% den Dienst täglich nutzen, und monatlich ungefähr eine Million neuen Usern - bekommt der Dienst eine beeindruckende Bühne.
Und was “uns Erwachsenen” auf den ersten Blick skurril bis unsinnig erscheint, wenn wir unsere Kinder beobachten, wie sie sich Nonstop kleine Audio-Fragmente hin und her schicken, wo sie doch einfach ein Telefongespräch führen
Die Erwartungshaltung an ausgedehnte Informationspassagen ist nicht mehr gegeben.
könnten, ist in Wahrheit eine bewusste oder unbewusste Maßnahme, reflektiert Kommunikation zu betreiben. Denn so entsteht die Möglichkeit, über Information nachzudenken und erst dann zu reagieren, wenn sich der Empfänger bewusst zu einer Stellungnahme bereit fühlt - eigentlich eine durchaus begrüßenswerte Entwicklung für zwischenmenschliche Kommunikation. Dass hierbei kein fließender Dialog zustande kommt, welcher möglicherweise auch eine höhere Dichte an Authentizität oder emotionalem Kontext entwickelt, mag an anderer Stelle diskutiert werden. Aber mit der bereits lange praktizierten Textlastigen Kommunikation ist die Erwartungshaltung an ausgedehnte Informationspassagen ohnehin nicht ausgeprägt.