1. Welcher Trend wird die Zukunft viel stärker prägen, als wir denken?
Die Schönheit der Einfachheit.
2. Was ist Ihrer Meinung nach ein überschätzter Trend?
Der blendende Irrglaube, es gäbe einen Fortschritt ohne Schatten.
3. Was wird in unserer Gesellschaft in 20 Jahren anders sein?
Ich hoffe: ein neues, intelligentes Wir, die Wiederentdeckung der erneuerbaren Ressource Sinn im effizienzgetriebenen Alltag. Ich befürchte: eine weitere Zunahme der Erschöpfung und des allgemeinen Gefühls: „Wir werden der Probleme nicht mehr Herr“.
4. In welcher Form beeinflussen Trends Ihre Arbeit?
Ich wäre froh, ihnen gelegentlich voraus zu sein. (Bin mir dessen aber nicht sicher.)
5. Wann hat Sie ein Trend zum letzten Mal so richtig überrascht?
Als ich erfuhr, dass viele Studenten heute eine Beamtenlaufbahn einschlagen wollen.
6. Welche Prognose der vergangenen Jahre lag am meisten daneben?
Gab es – außer den kurzfristigen Wetterprognosen – eine, die nicht daneben lag?
7. Wer ist Ihr Lieblingsdenker zum Thema Zukunft?
Shakespeare, Joseph Beuys, Buckminster Fuller, Gregory Bateson …
8. Welche Innovation wünschen Sie sich?
Kombinatorische: Die Kombination aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit, aus Entdeckerfreude und Spaß am Denken, aus Technologie und Kunst, wirklich soziale Netzwerke, eine Swinging Economy, eine Next Thinking Revolution und eine neue spielerische Freiheitsbewegung.
9. Was treibt Sie zur Verzweiflung?
Die Koppelung von intelligenten Maschinen und menschlicher Dummheit.
10. Was gibt Ihnen Anlass zur Hoffnung?
Wir können uns immer wieder neu erfinden: „There is a crack in everything. That’s how the light gets in“ (Leonard Cohen).