1. Welcher Trend wird die Zukunft viel stärker prägen, als wir denken?
Die Verknüpfungen von virtueller und realer Welt werden unsere Lebenswirklichkeit wesentlich stärker bestimmen als heute.
2. Was ist Ihrer Meinung nach ein überschätzter Trend?
Weitgehend überschätzt werden die durch die Genomforschung ausgelösten Erwartungen an eine gezielte Veränderung unseres Erbgutes.
3. Was wird in unserer Gesellschaft in 20 Jahren anders sein?
Die Gesellschaft in 20 Jahren wird insgesamt älter, vernetzter und urbanisierter sein.
4. In welcher Form beeinflussen Trends Ihre Arbeit?
Gerade die Neuerungen im Bereich der Kommunikation werden von mir nur selektiv genutzt, obwohl ich den technischen Errungenschaften im IT-Bereich mit großem Enthusiasmus begegne.
5. Wann hat Sie ein Trend zum letzten Mal so richtig überrascht?
Die „Wikipedianisierung“ des Wissens funktioniert wesentlich besser, als von mir gedacht.
6. Welche Prognose der vergangenen Jahre lag am meisten daneben?
Zum einen die Prognose, dass mit stetigem Wirtschaftswachstum auch der Energiebedarf wachsen muss, und zum zweiten die Prognose, dass wir in kurzer Zeit unsere fossilen Energievorräte verbrauchen würden.
7. Wer ist Ihr Lieblingsdenker zum Thema Zukunft?
Obwohl ich nicht mit allen seinen Analysen einverstanden bin, ist für mich Robert Jungk einer der führenden Pioniere der Zukunftsforscher gewesen.
8. Welche Innovation wünschen Sie sich?
Angesichts meines Terminkalenders wäre ich manchmal froh, wenn ich mich klonen könnte. Ob mir das aber bekommen würde, steht auf einem anderen Blatt.
9. Was treibt Sie zur Verzweiflung?
Der lasche Umgang mit den Umwelt- und Modernisierungsrisiken. Darüber hinaus hat die Globalisierung neben ihren großen Vorzügen die Ungleichheit zwischen Arm und Reich immer weiter vorangetrieben.
10. Was gibt Ihnen Anlass zur Hoffnung?
Viele Menschen haben die Sprengkraft der systemischen Risiken als Herausforderungen erkannt und bemühen sich darum, sich in Netzwerken zusammenzuschließen.