Wie kann Innovativität entstehen? Unternehmen müssen lernen, sich zu öffnen und neue Spielräume zu schaffen – für den kreativen Umgang mit neuen, unbekannten Situationen. Ein gekürzter Auszug aus der Studie „Playful Business“
Von Janine Seitz
Wie kann Innovativität entstehen? Unternehmen müssen lernen, sich zu öffnen und neue Spielräume zu schaffen – für den kreativen Umgang mit neuen, unbekannten Situationen. Ein gekürzter Auszug aus der Studie „Playful Business“
Von Janine Seitz
Jedes Spiel braucht Regeln, jedes Unternehmen klare Strukturen und Prozesse. Doch in einer vernetzten Welt verlagert sich der Fokus von der Optimierung der Prozesse hin zu einem „Human-Centered Design“. Das führt zu der Frage: Wie kann eine solche Unternehmenskultur geschaffen werden, in der Menschen mit Spaß zu Höchstleistungen auflaufen? Denn erst wenn diese Kultur vorhanden ist, kann aus Kreativität Innovation werden.
Selbstmanagement fördern: Der erste Schritt zur Steigerung des Mitarbeiterengagements ist die Förderung des Selbstmanagements. Viele Menschen nutzen bereits Selftracking-Tools, die ihr Verhalten beobachten und Anregungen zu Verbesserungen geben, etwa den Schrittzähler im Smartphone. Häufig enthalten solche Tools Nudging-Elemente – kleine Anstupser zu „richtigem“ Verhalten.
Selbstorganisation ermöglichen: Selbstmanagement setzt Vertrauen in jeden einzelnen Mitarbeiter voraus. Selbstorganisation bedeutet, loslassen zu können und die Macht auf viele Schultern zu verteilen. Grundvoraussetzung ist dabei die „Spieler“ zur Teilnahme zu animieren.
Routinen in Rituale verwandeln: Rituale geben Mitarbeitern Halt und Orientierung und zeugen häufig auch von gegenseitiger Wertschätzung. Nicht ohne Grund werden bei vielen sportlichen Wettkämpfen Rituale eingehalten – beim Kung-Fu das Verbeugen vor dem Gegner, beim Fußball die Seitenwahl per Münzwurf. Im Unternehmensalltag bilden sich dagegen Routinen, die weder ritualisiert noch hinterfragt werden. Das beste Beispiel sind Business-Meetings: Für die einen eine wichtige Form des Austauschs und der Entscheidungsfindung, für andere reine Zeitverschwendung.
Wissen teilen: Ein weiterer Bestandteil eines Human-Centered Designs ist eine Sharing-Kultur im Unternehmen, die auf Offenheit beruht und das Teilen von Wissen fördert. Hierfür sind firmeninterne soziale Netzwerke gut geeignet. Über diese sollen die Kommunikation im Team vereinfacht und Informationen transparent gemacht werden. Das Zusammensetzen dieser „Wissensteile“ kann zu echter Innovation führen – etwa, weil Wissen bisher noch nicht sichtbar war, oder indem etwas zusammengedacht wird, was auf den ersten Blick nicht kombinierbar schien.
Druck und extrinsische Motivatoren können sich negativ auswirken und sogar die Kreativität mindern. Um uns kreativ entfalten zu können, brauchen wir Freiräume. Dann können neue Formen des Verhaltens oder Handelns entwickelt werden – unabhängig von ihrem praktischen Nutzen oder ihrer künftigen Anwendbarkeit. Playful Gamification kann helfen, diese individuelle Kreativität in Organisationen zu fördern, um Innovation entstehen zu lassen.
Die Verhaltensbiologen Patrick Bateson und Paul Martin unterteilen Kreativität in drei Dimensionen:
Die Voraussetzung, um in diese Dimensionen vorstoßen zu können, ist eine Motivation – und eine sichere Umgebung, in der „grenzenloses“ Denken möglich In the end, design thinking is more culture than methodology ist. Diese Umgebung braucht nicht nur Regeln und Strukturen, sondern auch die Möglichkeit, diese zu brechen oder zu umgehen – mit Spaß. Denn der Weg zu echten Innovationen führt über dieses kreative, bewusste Hinterfragen und Aushebeln von Strukturen und Regeln.
Eine Methode, um ernsthafte Probleme spielerisch und kreativ zu lösen, bietet das Design Thinking. Wie beim Human-Centered Design steht der Mensch im Mittelpunkt, allerdings mit dezidiertem Fokus auf das Entwickeln innovativer und kreativer Lösungen für komplexe Probleme.
Dieser Text ist ein gekürzter Auszug aus der Studie „Playful Business“