Warum können wir das so nicht sehen? Weil wir die Wirklichkeit immer nur aus der Perspektive des einzelnen Schicksals betrachten, und nicht aus der Dynamik des Systems. Die Tatsache, dass wir heute – am Ende zahlreicher technischer Rationalisierungswellen – mehr Erwerbsbeteiligung als jemals zuvor in der Geschichte haben, wird in der Roboter- und KI-Diskussion schlichtweg ignoriert. Dass ausgerechnet in Ländern mit hohem Automatisierungsgrad – Japan, Deutschland, Amerika, Skandinavien – eine geringe Arbeitslosigkeit herrscht, kommt im Angst-Zukunftsbild nicht vor.
Die evolutionäre Drift hin zu einer höheren Komplexität der Arbeit hat eine wichtige Bedingung: Die ganze Gesellschaft muss sich auf das Spiel und den Weg der Komplexität einlassen! Damit durch Automatisierung die „nächste Gesellschaft“ entsteht, müssen sich die kognitiven
Wirklichkeit betrachten wir oft nur als Einzelschicksale statt als Systemdynamiken
Fähigkeiten verbessern. Die Bildungspotenziale vermehrt werden. Die Vernetzungen differenzierter sein. Kommunikationsfähigkeiten werden entscheidend, Fleiß verliert an Bedeutung. Das Win-win-Spiel der Arbeit erfordert ein anderes gesellschaftliches Mindset, das die Angst loslässt und die Roboter als Chance begreift. Möglich ist das, indem wir uns unseres Wesenskerns wieder bewusst werden – das, was uns für immer von den Robotern unterscheiden wird: Schmerz, Sterblichkeit, Liebe, Kreativität und wahre Empathie.
Erfahren Sie mehr über die Revolution der Roboter im Zukunftsreport 2017.